Die Brennessel ist eine alte Heilpflanze und gehört zu den bekanntesten Kräutern. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. Geerntet werden die wildwachsenden Pflanzen von Mai bis August. Verwendet werden die Blätter, die luftgetrocknet werden, oder das ganze Kraut, aus dem Brennesselsaft gewonnen wird. Es kann auch die Brennesselwurzel für Tee verwendet werden.
Inhaltsstoffe/Wirkstoffe
Flavonoide, Chlorophyll, Carotinoide, Vitamine, Mineralstoffe, Beta-Sitosterin, Pflanzensäuren.
In den Brennhaaren: kleine Mengen Acetylcholin, Serotonin und Ameisensäure.
In der Wurzel: Sterole, Sterylglucoside, Lignane, Gerbstoffe.
Anwendungsgebiete
Die Brennessel regt den gesamten Körperstoffwechsel an und ist deshalb Bestandteil vieler Teemischungen insbesondere für Frühjahrs- und Herbstkuren. Sie reinigt den ganzen Körper von Schlackenstoffen und entgiftet, wirkt außerdem blutreinigend bei Hautkrankheiten und regt die Verdauungsdrüsen an. Durch ihren hohen Mineralstoffgehalt wirkt sie ausgleichend bei Mineralstoffmangel.
Brennessel hat diuretische (Anregung der Harnausscheidung/ Erhöhung der Harnmenge), entzündungshemmende und antirheumatische Eigenschaften und wirkt deshalb bei:
- Rheuma, Gicht
- Leber- und Gallebeschwerden
- Prostatabeschwerden
- Nierengrieß
- entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege
Gegenanzeigen
Bei Stauungen und Wasseransammlungen (Ödeme) infolge eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit ist die Verwendung von Brennesseltee, -saft und Teemischungen mit einem hohen Brennesselanteil nicht angezeigt. Dies gilt auch für andere Diuretika (wassertreibende Mittel).
Nebenwirkungen
sind keine bekannt.
Zubereitung von Brennesselblätter-/Brennesselwurzel-Tee
2 gehäufte Teelöffel Brennesselblätter oder -wurzeln mit ¼ l kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Morgens und abends je eine Tasse über einen Zeitraum von 4 - 8 Wochen trinken.
Teemischung bei Rheuma, degenerativen Gelenkerkrankungen, Nieren- und Gallensteine
20 g |
Brennesselblätter |
20 g |
Löwenzahnwurzel mit Kraut |
10 g |
Schachtelhalm |
5 g |
Birkenblätter |
5 g |
Hagebutten mit Samen |
Davon zwei gehäufte Teelöffel mit ¼ l kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen, anschließend abseihen. Über 6 Wochen kurmäßig dreimal täglich eine Tasse trinken.
Anwendung in der Homöopathie
Es wird die kleine Brennessel (Urtica urens) verwendet. Einsatz
- gegen Nesselsucht und anderen Hautausschlägen mit Brennen und Jucken.
- bei leichten Verbrennungen und Sonnenbrand
- bei Rheuma und Gicht
- zur besseren Ausscheidung der Harnsäure
Brennesselsamen bzw. -früchte:
setzt man bei Schwächezuständen sowie als Kräftigungsmittel älterer Menschen ein. Dadurch werden alle Lebensvorgänge aktiviert und die körpereigenen Abwehrkräfte gesteigert.
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